Wir haben hier einige Vorteile zusammengestellt, die ein Leben als Atheist bietet. Wenn du selbst Atheist bist, sind dir vermutlich einige oder schon alle oder noch weitere bewusst. Wenn du gläubig bist und die Sichtweise eines Atheisten besser verstehen willst, können die nachfolgenden Punkte für dich sehr aufschlussreich sein. Falls du jemand bist, der gerade irgendwo dazwischen steht, zweifelt und sich nicht mehr sicher ist, woran er/sie noch glauben kann, kann diese Liste auf jeden Fall zu deiner (Neu-)Orientierung beitragen.
1. Du siehst Dinge nüchterner.
Ob menschliche Fehler, Naturkatastrophen, Krankheiten, Kometen – das alles sind keine „Strafen“, weil man selbst oder andere eine Sünde begangen und damit eine höhere Macht verärgert haben. Menschen machen nunmal Fehler. Viren, Bakterien, Genetik, biologische Vorgänge, Plattentektonik, Schwerkraft, Wettermodelle etc. sind wesentlich bessere und stimmigere Erklärungen für die Phänomene in dieser Welt als der willkürliche Zorn einer höheren Macht. Das erleichtert das Treffen vernünftigerer Entscheidungen. Gleichzeitig weißt du aber auch, dass dein Handeln Konsequenzen hat, und du verlässt dich nicht mehr darauf, dass irgendein Gott schon alles wieder richten wird.
2. Du hörst auf, dich und andere ständig zu bewerten.
Du grübelst nicht mehr über eigene „Sünden“ oder verurteilst andere, weil sie „sündig“ leben. Du hältst deine Gruppe nicht mehr für auserwählt und andere nicht für die ewige Verdammnis bestimmt, weil sie an einen falschen Gott glauben. Du bist ein Mensch wie jeder andere auch; du möchtest leben und dass es dir gut geht und erkennst an, dass es jeder andere auch will.
3. Du hältst Politiker und Geistliche nicht mehr für von Gott eingesetzt.
Politiker sind Menschen und machen ihren Job. Sie sind nicht von einer höheren Macht eingesetzt, sondern sind aufgrund verschiedener Vorgänge dort gelandet, wo sie jetzt sind. Sie machen Gutes und Schlechtes, darum sollten wir ihr Handeln genauer überprüfen. Geistliche Würdenträger haben keinen Zugang zu „höherem Wissen“, sondern sind Menschen wie andere auch mit ihren guten und schlechten Seiten. Sie können dir keine Sünden vergeben, dir nicht den Willen Gottes mitteilen oder den Sinn deines Lebens erklären. Im besten Fall meinen sie es zwar gut, sitzen aber selbst einer Illusion auf; im schlechtesten Fall sind sie Betrüger und Scharlatane, denen es nur um Macht und Geld geht, und die die Naivität ihrer Mitmenschen für ihre sehr weltlichen Zwecke ausnutzen. Ihre Manipulationstaktiken riechst du 10 Meter gegen den Wind und lässt dich von ihnen nicht mehr beeindrucken.
4. Du erniedrigst dich nicht mehr selbst beim Betteln um Hilfe („beten“).
Beten wird oft als etwas Positives gesehen. Aber im Grunde ist es nichts anderes als ein untertäniges Flehen um Hilfe zu jemandem, der nicht da ist. Wenn es tatsächlich eine allmächtige und allwissende höhere Kraft gibt, dann weiß sie doch, was du brauchst, oder? Warum musst du dieser Kraft erst erklären, dass deine Tante nicht an Krebs sterben will und Menschen nicht bei einem Erdbeben ihre Häuser verlieren wollen? Als Atheist weißt du, dass Krankheiten biologische und Erdbeben geologische Ursachen haben. Du kannst deine Zeit und Energie besser einsetzen als beim Beten – nämlich in Form von praktischer Hilfe und Spenden, soweit es im Rahmen deiner Möglichkeiten liegt; und das ist oft eine ganze Menge.
5. Du siehst dich als Teil des Großen Ganzen.
Kein „Gehe hin und mach dir die Erde untertan“ mehr. Nein, du bist Teil der Lebensgemeinschaft auf diesem Planeten. Als Menschen trifft uns aufgrund unserer Intelligenz und unserer Fähigkeiten eine größere Verantwortung. Aber wir sind nicht die gottgewollten Herrscher über Tier- und Pflanzenwelt, sondern nehmen unseren Platz in der Gemeinschaft ein. Wir sind Teil dieses faszinierenden Universums und sind buchstäblich aus Sternenstaub gemacht. Wir gehören hierher und haben die wunderbare Fähigkeit, die atemberaubende Schönheit des Ganzen wahrzunehmen und es Schritt für Schritt näher zu erforschen.
6. Du hast keine Angst mehr vor Bestrafung nach dem Tod (“Hölle”).
Du befürchtest nicht mehr, aufgrund von vagen oder konkreten Verfehlungen für alle Ewigkeit im Höllenfeuer zu brutzeln wie ein Schnitzel in der Pfanne unter dem rachsüchtigen Blick einer angeblich liebevollen Gottheit. Du musst auch nicht mehr befürchten, dass deine Lieben dort landen werden, während dir – vielleicht – vom Himmel aus glücktrunken das Leid der anderen egal ist, und du genau jenen Gott für ewig verehren musst, der deinen Lieben dieses Leid angetan hat. Nein, du kannst befreit aufatmen. Sind dir deswegen deine Handlungen in dieser Welt egal? Nein. Als mitfühlendes Wesen berührt dich das Leid anderer. Es ist in uns biologisch angelegt, dass wir Glück empfinden, wenn wir anderen helfen, etwas Sinnvolles machen, kreativ sind, Zeit mit unseren Lieben verbringen oder einfach nur eine Tätigkeit genießen, die uns Spaß macht.
7. Du wirst neugieriger und interessierter an Wissen.
Wissen zu erlangen, betrachtest du nicht mehr argwöhnisch – oft wird uns schon als Kind erzählt, dass Glauben wichtiger sei als Wissen – sondern du fängst an, dich dafür zu interessieren, wie die Welt funktioniert. Vielleicht verspürst du den Wunsch, dieses Wissen zu einem besseren Lauf der Dinge in dieser Welt einzusetzen, zum Fortschritt oder zum Erhalt der Natur beizutragen oder die menschliche Psychologie besser zu verstehen. Dieses Wissen ermöglicht es dir wiederum, bessere Entscheidungen zu treffen anstatt (un)geduldig darauf zu warten, dass eine höhere Macht dir das verschafft, was du dir wünscht.
8. Dein Sinn für Humor wächst.
Beim Betrachten der verrückten Dinge, die Menschen machen, um ihren Gott zu besänftigen oder von ihm das zu bekommen, was sie wollen, entweicht dir unwillkürlich ein Lächeln. Wenn du einmal verstanden hast, wie Religion funktioniert, kannst du über manche Dinge nur noch lachen. Gläubige missverstehen das leider oft als Hass oder Arroganz, aber das ist es nicht. Menschen machen viele verrückte und irrationale Sachen, und Religion ist nur eine davon. Deshalb respektierst du die Menschen als solche trotzdem. Leider kann man das einem Gläubigen nicht erklären, solange er nicht bereit ist, religiöse oder spirituelle Praktiken mit ein wenig Abstand zu betrachten und solange er sich selbst vor einer vermeintlichen Gotteslästerung ernsthaft fürchtet.
9. Du schätzt die Hilfe anderer Menschen mehr.
Essen, Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Freizeit, Hobby – überall dabei sind Menschen involviert, die viel Energie und Arbeit hineingesteckt haben, damit du dich an den Ergebnissen erfreuen kannst. Anstatt beim Tischgebet einem imaginären Fantasiewesen Dankbarkeit zuzumurmeln (damit es dich später nicht bestraft), fängst du an, das wertzuschätzen, was andere Menschen für dein Wohlergehen getan haben, auch wenn sie dich manchmal nicht einmal persönlich kennen.
Die Erntehelfer, die dein Gemüse aus der Erde holen, die Handwerker, die dir ein Dach über dem Kopf bauen, die Ärztin, die sich um deine Gesundung kümmert – sie alle tragen zu einer funktionierenden Gesellschaft bei, in der du leben und überleben kannst. Man kann behaupten, dass viele deiner Mitmenschen das nur für Geld machen. Aber dann könnten sie theoretisch auch stehlen und plündern gehen anstatt geduldig zuzuhören, was du gerne möchtest. Die Freundlichkeit der Verkäuferin, die Hilfsbereitschaft Fremder, die Liebe der Eltern für ihr Kind – all das ist biologisch in uns angelegt, weil wir soziale Wesen sind und in Gruppen leben. Menschen sind gut, weil sie es selbst wollen, und nicht, weil ein unsichtbarer Gott sie dazu manipuliert hat, um dir ein neues T-Shirt zu verschaffen, während er andere Menschen elendig zugrunde gehen lässt.
10. Du kannst dein Leben freier gestalten.
Du musst keine sinnlosen religiösen Regeln befolgen oder dein Leben nach bronzezeitlichen Moralvorstellungen ausrichten, sondern kannst selbst entscheiden, was für dich am stimmigsten ist. Gewiss, auch in einer Gesellschaft ohne Gott gibt es sinnvolle Regeln für ein Zusammenleben, die in unseren Gesetzen zu finden sind.
Aber abgesehen davon – mit wem du dein Leben teilst, wie du deinen Tagesablauf gestaltest, mit wem und wie oft du Sex hast (natürlich nur mit Einverständnis der anderen Person), was du essen und trinken darfst, wie du dich kleidest, ob du als Frau deine eigenen Entscheidungen treffen willst etc. – da kannst du frei überlegen, was sinnvoll und moralisch richtig ist. Du kannst deiner Kreativität freien Ausdruck verleihen und unbeschwert Spaß haben, ohne von religiösen Verboten eingeengt und unterdrückt zu werden. Im gleichen Ausmaß wirst du auch anderen Menschen gegenüber toleranter.
11. Du kannst dich selbst vorurteilsfreier erforschen und gesunden.
Das Leben ist nicht immer leicht, und oft hinterlassen traumatische Erlebnisse Spuren, die sich auf allerlei Weise in der Psyche bemerkbar machen. Wiederkehrende Albträume, Panikattacken, zwanghafte Gedanken, quälende Stimmen und Bilder im Kopf – das und vieles mehr sind Anzeichen dafür, dass man gerade Unterstützung braucht, um schwierige Erlebnisse einordnen und verarbeiten zu können und zu einem erfüllten Leben zurückzukehren. Sie bedeuten nicht, dass der Teufel hinter dir her ist oder Geister dir etwas einflüstern wollen.
Es sind psychologische Dinge, die sich da abspielen und sie bedürfen fallweise einer professionellen therapeutischen Behandlung. Anstatt deine Zeit mit Beten, Weihwasser und Globuli zu vergeuden oder Unsummen von Geld für esoterischen Hokuspokus auszugeben (der nebenbei auch viel Schaden anrichten kann), ist es in einem atheistischen Weltbild leichter, diese Dinge als psychologische Probleme zu erkennen und sich wirksame professionelle Hilfe zu holen.
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Trifft ALLES passgenau!
Alle 11 Punkte TREFFEN FÜR MICH NICHT ZU !!! Ich brauche auch nicht gesunden, da ich nicht krank bin / bin Psychotherapeutin – mfg
Bist du auch ehrlich genug zu dir? Wie schön für dich.
bitte verschont mich mit Euren mails, ob ich religiös oder nicht bin, geht Euch absolut NICHTS an ! Das Ist Privatsache !!!!!!!!!
Wieso kommentieren Sie dann? Warum lesen Sie unseren Artikel? Niemand hat Sie dazu gezwungen und niemand hat Sie gefragt.
Heut‘ sind wir aber bissig. Schlecht geschlafen?