Am 7. September 2024 wurde der erste Evolutionsweg Österreichs in Gablitz eröffnet.
Bei sonnigen Wetter fand sich eine große Gruppe interessierter Menschen zusammen, um die Eröffnung vor Ort zu feiern. Nach einführenden Reden durch den Bürgermeister und den Initiator Dr. Clemens Lintschinger (Humanistischer Verband) gab es eine Führung durch Marianne Mauch (Giordano-Bruno-Stiftung Rhein-Neckar), Miterfinderin der Evolutionswege, durch den Lehrpfad.
Die atheistisch-humanistische Szene in Österreich versucht schon seit Jahren, Evolutionswege zu etablieren. Dementsprechend war die Eröffnung auch eine gute Gelegenheit für die verschiedenen Vereine und Gruppen, sich zu treffen: Die Atheistische Religionsgesellschaft, Atheisten Österreich, der Humanistische Verband, die Pastafari und die Skeptiker waren jeweils mit mehreren Mitgliedern vertreten.
Ein Evolutionsweg informiert während des Wanderns über die wichtigsten Stationen der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Der Zeitraum von 4,6 Millionen Jahren seit der Entstehung unseres Planeten wird dabei auf die Strecke aufgeteilt, die 460 Meter oder ca. 1,1 Kilometer lang ist. Bei der kürzeren Variante in Gablitz entspricht ein Meter (ungefähr ein größerer Schritt eines erwachsenen Menschen) 10 Millionen Jahren. So bewegt man sich recht schnell durch die Zeit.
Anfangs sind die Tafeln ziemlich weit voneinander entfernt. Nach 500 Millionen Jahren, 50 Metern am Evolutionsweg, markiert eine Tafel den Beginn des Lebens auf der Erde. Doch auch danach sind die ersten Cyanobakterien und der Beginn der Photosynthese noch Stationen, die erst nach langen Zeiträumen nachweisbar sind.
Auf den Tafeln sind jeweils gut lesbare, kurze Texte und ein Bild. Darunter ist jeweils ein QR-Code, der mit dem Handy gescannt auf die entsprechende Seite bei evolutionsweg.de verweist. Dort wird das Thema dann ausführlich behandelt — es gibt aber auch einen Link zu evokids.de mit kürzeren Texten in einfacher Sprache. Damit ist der Evolutionsweg sowohl für Familien mit kleinen Kindern als auch für Schulklassen bis zur Oberstufe geeignet, und auch interessierte Erwachsene können noch viel lernen.
Die letzten Tafeln sind erwartungsgemäß nahe beienander. Der Entwicklung, die zum modernen Menschen führt, sind gleich drei Tafeln gewidmet, erdgeschichtlich sind diese klarerweise am Ende des Lehrpfades. Wer sich mehr für Dinosaurier interessiert, findet sie schon vorher.
Der Fokus der Informationen liegt auf der Entwicklung des Lebens, somit auf der Biologie. Aber auch die Erdkunde kommt nicht zu kurz. Auf den späteren Tafeln gibt es jeweils Informationen übers Klima zu jener Zeit, und zur Entwicklung der Kontinente. Der Weg kann also mehrmals mit unterschiedlichem Fokus durchgearbeitet werden.
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